22. März 2007
Number 23
Kann es Zufall sein? Oder hat Joel Schumacher seinen Thriller „Number 23″ am Ende ganz bewusst besetzt? Jim Carrey und Virginia Madsen erhielten jedenfalls den Zuschlag für die tragenden Rollen und nimmt man die Summe der Buchstaben in den Namen von Regisseur und Hauptdarsteller beträgt die Summe — genau: exakt 23. Selbes ergibt eine Addition aus Jim Carrey und Virginia Madsen. Seltsame Sache allemal.
In der US-Antwort auf ein bereits vom deutschen Kino und Hans-Christian Schmid hochwertig thematisiertes Phänomen spielt Carrey in einer Doppelrolle den braven Familienvater Walter, der durch einen Roman mit dem Titel „Die Zahl 23″ komplett aus der Bahn geworfen wird. Denn das Geburtstagsgeschenk seiner Angetrauten Agatha (Madsen) spiegelt zusehends ein bizarres Ebenbild von Walters Biografie.
Der gar nicht so fiktive Held ist ein grüblerischer Detektiv namens Fingerling (Carrey) und mehr und mehr zeigt sich Walter gleichfalls durch das sinnfälligste Versatzstück des Schmökers infiziert: Die Besessenheit seines vermeintlichen Alter Egos von den ungeahnten Mächten der allgegenwärtigen 23 lässt Walter abdriften; macht ihn zum Paranoiker, der glaubt, dass sein ganzes Leben von zwei Ziffern beherrscht wird. Eine ungute Entwicklung, denn Fingerlings Geschichte endet mörderisch.
Jim Carrey ist ein Pendler. Auf jeden „Grinch“ folgt ein „Vergiss mein nicht“, auf adrettes Mainstreamkino anspruchsvolles Melodram. Joel Schumacher verantwortet nun seine erste Zwitter-Produktion, lässt wie immer keine Fragen offen und muss sich trotz gefälliger Optik zwischen düsterer Wirklichkeit und milchiger Surrealität am Ende den Vorwurf gefallen lassen, die 23 nur als vielversprechend(er)en Gimmick herangezogen zu haben. Und überhaupt: Quersumme des deutschen Kinostarts gleich 16. Also doch alles nur Zufall?