30. April 2010
MC Toasta — „German Shaolin“
Der „Single Pimmel“ ist ab. MC Toasta dropped sein drittes Album „German Shaolin“ (Miccheck Records) und zeigt nicht gekannte Seiten. Der bislang ziemlich machohaft auftretende Breakbadenser beansprucht Vorbild und Verantwortung.
Toasta aka Torsten Furrer, Mitglied der Südwestwind-Crew, lässt die vorangegangenen (gerade wegen der mitunter bereits ernsten Passagen kontroverse) Veröffentlichung „Der Gangbanker“ (2006) und das Demotape „Rap ist Sex“ (2003) thematisch ebenso zurück wie seinen TV-Auftritt bei „Britt“, wo er einst noch beleibte Damen disste („Fette Frau“).
Stattdessen geht der Underground-Rapper und Label-Owner gefeatured von den SWW-Homies Mars („Helden“) und RC Lung („Merchandais“) mit 17 Tracks straight in die Offensive: angriffslustige Rhymes, von martialisch-bis-heiteren Eastern-Zitaten und aufgepimpten „Masters Of The Universe“-Einspielern durchsetzt, abwechslungsreiche Beats und eingängigste Loops. Die kommen wie bei „Mehr Potenzial“ richtig klasse, wenn sie von E-Gitarre und Schlagzeug-Samples betrieben sind, können aber auch wunderbar mit Streichern („Eigenleben“) oder Piano (das bei Falco abgreifende „Nach oben“, „Teufel“).
Auf ihnen flowt MC Toasta, erzählt von der Zeit als Karate Kid bei den chinesischen Mönchen („German Shaolin“), rechnet mit dem Vater ab („Kein Mann“), besingt seine Wurzeln und „die schönste Stadt der Welt“ („Karlsruher“), thematisiert immer wieder wie schon bei „Krieger“ und „Härter als Krebs“ seinen Sieg gegen die Leukämie (von dem Mutter Birgit Furrer-Linse auch im gleichnamigen Buch berichtet) und zeigt — wenn auch unmissverständlich positioniert — etwas viel Flagge („Ich liebe Deutschland“). Conscious Rap ist dann doch nochmal anders.